Baitboats zum Karpfenfischen.

Hallo zusammen! Mein erster Beitrag auf anothercarpblog dreht sich um Futterboote. Viele von euch besitzen bestimmt selber eins, oder haben eines der vielen auf dem Markt erhältlichen Futterboote bereits in Aktion gesehen. Die Fragen die sich vor der Anschaffung eines solchen Bootes auftun, handeln sich meist um die entstehenden Kosten. Soll man ein fertiges Futterboot kaufen, sich einen Bausatz bestellen, oder vielleicht ein sogar eine ganz eigene Konstruktion auf Wasser bringen? Das sind nur einige Fragen, die man für sich selber zu Beginn beantworten muss.

Ich habe mir im Jahr 2010 ein fertiges Futterboot gekauft. Dabei handelte es sich um ein Skarp S60, da es preislich ansprechend war und auch optisch meinen Vorstellungen entsprach. Zu den technischen Details, wie zum Beispiel die höhere Reichweite bei einem 2,4 GHz-Modell, machte ich mir zu dieser Zeit nicht so viele Gedanken. Das Boot tat was es tun sollte, es brachte das Futter, sowie meine Montagen zuverlässig auf die von mir gewünschten Stellen. Es besaß ein Hook-Release-Clip, eine Futterkammer mit einem Fassungsvermögen von etwa 3kg, die sich bei Bedarf durch eine Trennwand in zwei Futterkammern verwandeln ließ und eine ausreichende Beleuchtung, welche auch bei Nacht keine Wünsche offen ließ.

Bis November 2013 leistete das Skarp S60 seine Dienste immer zuverlässig, doch dann wurden die auftretenden Probleme mit der Elektronik immer größer. Die Lichtanlage hatte Aussetzer, das Futterboot ließ sich nicht mehr ohne Umstände auf direktem Weg steuern und ein verzögertes Lenkverhalten machte sich Zunehmens bemerkbar.                                              Da die Saison 2013 sowieso vorüber war lagerte ich mein Equipment zum Überwintern in den Keller ein und beschloss, dass ich mich erst im nächsten Jahr mit der Problematik auseinandersetzen würde.

Die Saison 2014 verstrich ohne den Einsatz eines reparierten oder neuen Futterbootes. Ich wich an Gewässern an denen es möglich war, auf mein Schlauchboot aus und an Gewässern auf denen Boote verboten waren versuchte ich mich mit den altbekannten Fütterungsmethoden, welche in der Tat noch immer funktionieren, aber doch etwas aufwändiger sind.

Für die aktuelle Saison 2015 wollte ich mir ein neues Futterboot zulegen und mich beschäftigten unter anderem die oben bereits genannten Fragen. Ich entschied mich für den Bausatz und wollte mir ein Futterboot selber zusammenbasteln. In meine engere Auswahl kamen die Modelle von Carp Madness und Carplounge. Nach einigen Überlegungen entschied ich mich für den letzteren Hersteller und das Modell RT2.

Der Bausatz wurde mir durch die Firma Carplounge relativ zügig geliefert und da es zufällig Wochenende war, wollte ich mich gleich damit beschäftigen das Futterboot aufzubauen. Beim Auspacken stellte ich jedoch fest, dass die detaillierte und bebilderte Beschreibung fehlte, wie auch einige andere erforderliche Bauteile, worauf ich jedoch erst später aufmerksam werden würde.

Das Wochenende war also vorüber und ich setzte mich telefonisch mit der Firma Carplounge in Verbindung und schilderte mein Problem der fehlenden Anleitung. Mir wurde umgehend geholfen und die Anleitung wurde mir an meine Emailadresse geschickt. So weit, so gut. Beim Öffnen des PDF-Dokumentes guckte ich nicht schlecht. Das sollte also eine detaillierte und bebilderte Anleitung sein. Bebildert war diese Anleitung, denn es handelte sich bei dieser Anleitung um genau 12 Bilder, welche ohne irgendwelche textlichen Erklärungen in dieses PDF-Dokument eingefügt wurden. Auf der letzten Seite der 6 Seiten langen Anleitung befand sich ein „Schaltplan“ der äußerst unprofessionell digital gezeichnet wurde. Ich nehme an, dass es sich dabei um eine Zeichnung aus PowerPoint handelt. Die Linien kreuzen sich, unterschiedlich große Punkte sollen Löt- bzw. Verbindungsstellen kennzeichnen und nicht alle Bauteile sind in dieser Anleitung bezeichnet. An diesem Punkt war ich von der Firma Carplounge sehr enttäuscht, denn vom selbsternannten Marktführer hätte ich mehr Professionalität erwartet und nicht so eine laienhafte und lieblos erstellte Anleitung. Anhand dieser Anleitung fing ich an, die Bauteile zu sortieren, denn diese waren allesamt in einem Beutel verpackt, egal ob LED oder Kugellager, alles in einen großen Zipbeutel und ab auf die Reise. Beim Sortieren musste ich feststellen, dass einige der Bauteile fehlten, u.a. die Sicherung, diverse LED und Lampenfassungen. Da aber keine Inhaltsliste beigefügt war, konnte ich auch nicht genau feststellen, ob die fehlenden Sachen nicht zum Lieferumfang gehörten, oder ob diese schlichtweg vergessen wurden. Ich ersuchte Hilfe via Email bei der Firma Carplounge, jedoch warte ich bis heute auf eine Antwort auf die von mir verfasste Email, daher gehe ich auch davon aus, dass meine Lieferung genauso lieblos verpackt wurden, wie die Anleitung gezeichnet war und die fehlenden Teile einfach vergessen wurden. Die Teile wurden kurzerhand im Modellbauladen gekauft und ich machte mich an den Aufbau, der mittlerweile seit drei Wochen andauert und bis zur Fertigstellung werden wohl noch einige Tage in Land ziehen, doch wenn es soweit ist, werde ich hier eine kleine „Dokumentation“ veröffentlichen, wie der Bau so verlaufen ist 😉

Zum jetzigen Zeitpunkt kann ich die auf der Carplounge Homepage veröffentlichten Marktführer-und-beste-Futterboote-Meinungen nicht teilen, denn dazu fehlen den Futterbooten einfach ein paar Dinge, die man beim Bau eines Do-it-yourself-Modell feststellen kann, u.a.

1.) Der Oberrumpf und der Unterrumpf werden nach Fertigstellung der Arbeiten im Innenraum verklebt, so dass ein späteres Trennen der beiden Hälften ohne weiteres nicht mehr möglich ist. Das wurde beim Rumpf des Skarp S60 Baitboats besser gelöst und die beiden Hälften lassen sich verschrauben und werden mit einer Dichtung abgedichtet. Somit kann man für diverse Arbeiten im Innenraum den Ober- und Unterrumpf lösen und trotzdem ist das Boot komplett wasserdicht, was auch in verschiedenen Videos auf Youtube zu sehen ist.

2.) Im Unterrumpf des Skarp S60 Baitboats sind die Motorhalterungen im Rumpf eingegossen, beim Carplounge Modell werden so genannte „Motorhalterungen“ verwendet. Bei diesen Motorhalterungen handelt es sich ganz einfach um zwei schwarze Kunststoffklötze, die mit dem Motor verschraubt werden. Das hätte ich mir ein bisschen besser gewünscht.

3.) Ein weiteres Problem beim Carplounge RT2 ist der fehlende Ladeanschluss von außerhalb. Die Akkus müssen zum Laden aus dem Boot entnommen werden. Auch das Laden ist beim Skarp S60 Baitboat besser gelöst. Es befindet sich ein Ladeanschluss am Boot, so dass man nur das Ladegerät anstecken muss und beide Akkus im Boot verbleiben können.Sollte man doch beide Akkus aus dem Skarp S60 entnehmen wollen, so ist auch das kein Problem, denn dem Skarp liegt ein Adapter bei, mit dem bei Akkus gleichzeitig geladen werden können.

4.) Dem Carplounge RT2 liegt nur ein Ladegerät bei, mit dem jeweils nur ein Akku geladen werden kann. Das ist beim Skarp S60 anders, wie oben bereits erwähnt.

Das sind die größten Probleme, die mir an dem Futterboot von Carplounge bisher aufgefallen sind. Ob sich noch weitere Probleme finden werden, wird sich in der Praxis zeigen, doch bis zur Fertigstellung des Bausatzes wird noch einige Zeit vergehen.

Meiner Meinung nach konnte der Marktführer seiner Stellung als solcher bisher nicht gerecht werden, dafür sind die Preise der Boote dem Leistungsumfang nicht entsprechend.

Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen mit der Firma Carplounge oder dem Bau eines Futterbootes aus einem Bausatz gemacht? Falls ja, so schreibt mir doch einfach eine Nachricht, oder hinterlasst einen Kommentar.